CHRISTIAN SCHÜTZ 

Malerei und Digitale Bildkunst

Im Kosmos der Zeichen


Christian Schütz, 1941 in Berlin geboren, in seinem Lebenslauf zwischen Ost und West hin- und hergetrieben, ist ein geprägter Antiidiologe.

Sein Vertrauen gilt der Kunst und den exakten Wissenschaften als Spiel der Möglichkeiten.


Die Beziehungen zwischen Malerei und Musik faszinierten Schütz seit frühester Jugend, besonders seine Erfahrung mit der Musik von Johann Sebastian Bach und zeitgenössischer Musik (elektronische Musik, Minimal Musik etc.) haben seine Beziehung zur Musik geprägt und beeinflusst.


Die Musik als Zeitgestalt im Bild, das Bild als Partitur, die Entwicklung thematischen Materials in unendlichen Zeichenfiguren, die Anwendung von Kompositionsmethoden, umgesetzt in visuelle Abläufe - dies sind nur einige Stichworte in diesem Prozess.


Im Zyklus „Strings“ beispielsweise steht die Psychodynamik von Klängen im Mittelpunkt, werden komplexe rhythmische Strukturen, Temposchichtungen, Schwingungen, Tonfarben- und Texturen visuell erfahrbar gemacht.

Die Techniken und Methoden, nach denen Schütz mit dem bildnerischen Material arbeitet, sind nicht nur von der musikalischen, sondern auch von der Sprache der Mathematik (beide eng verwandt) inspiriert - Methoden, die gleichzeitig allen formalisierten Sprachen eigen sind und grundlegende Mechanismen der menschlichen Erkenntnis- und Gestaltungstätigkeit offenbaren.


In den Zyklen „Runen“, „Chaconne“ und „Wanderer-Epos“ steht die Zeichenschöpfung, die Form und Wahrnehmung von Zeichen im Mittelpunkt der Arbeit - Zeichen als universale menschliche Ausdrucksform, Zeichen in ihrer kommunikativen und meditativen Kraft.


Besonders im „Wanderer-Epos“ und dem „Runen“ Zyklus ist es nicht nur der rein ästhetische Charakter von Zeichen, der Schütz interessiert, sondern ihre Fähigkeit, sich in Beziehung zu komplexen, sozialen und naturhaften Phänomenen und Erscheinungen zu setzten.

Hierbei spielen für Schütz aktuelle Zeitbezüge eine entscheidende Rolle.

_

Der in Grafik, Malerei und experimentellem Film spezialisierte Künstler begann 1996, nach einer Zusammenarbeit mit der amerikanischen Komponistin Ye Sook Lee in den USA, die elektronische Musik nach seinen Grafikzyklen komponierte, den Computer in seine künstlerische Arbeit mit einzubeziehen. Er ist mittlerweile für Schütz zum idealen Medium geworden, eine komplexe Bildsprache zu realisieren.

Wa 07, 2005-06, 140 x 95

Copyright 20012 Christian Schütz All Rights Reserved


© All photographs and information appearing on this website is copyright under international law.


No part of the website may be reproduced without written permisson from the ARTISTS.